Aus Nord- und Südamerika sind die ersten Malariafälle erst im 16. Jahrhundert dokumentiert. Vorher war die Krankheit in den amerikanischen Tropen unbekannt. Sie ist in Amazonien durch die Europäer bzw. durch den von ihnen organisierten Sklavenhandel dort eingeschleppt worden ist. Die Schwarzen aus Afrika waren zum Teil imun gegen Malaria. Indios verwendeten Chinchona Rinde als Fiebersenkungsmittel. Mitglieder des Jesuitenordens beobachteten diese Wirkung und brachten das Mittel in Pulverform erstmals 1640 nach Europa, wo es auch „Jesuitenpulver“ genannt wurde. Der Baum wurde später als „Chinarinde“ (Cinchonia) bekannt, das Medikament als „Chinin“.

Erfolgreich im Einsatz gegen Malaria, worde die Rinde mit Gold aufgewogen. Wohlhabende horteten sie für den Ernstfall. Chinin beeinflusste den Ausgang von Kriegen. Durch radikales Entrinden wurde der Baum in Amazonien fast ausgerottet. Chinin hat einen äußerst bitteren Geschmack und ist hellbraun bis beige. Trotz Synthetisierung von Chinin und weltweitem Grosseinsatz von DDT, dessen Rohstoff ursprünglich aus der amazonischen Pflanze Barbados gewonnen wurde, konnte Malaria nicht ausgerottet werden und steigt weltweit um ca. 30 Millionen Neuerkrankungen jährlich weiter an. Die Pharmaindustrie hingegen, gibt weltweit doppelt so viel Forschungsmittel im Kampf gegen Haarausfall und Erektionsschwächen aus, als wie gegen Malaria, Gelbfieber und Bilharziose. Das ist marktwirtschaftlich konsequent, denn die Kunden mit Erektionsschwächen und Haarausfall haben in der Regel mehr Kaufkraft, als jene der Malaria und Gelbfieberkranken. Eine weitere Pflanze gegen Malaria ist Artemisia. Aus dem synthetisierten Stoff gibt es ein neues Medikament. Den armen Ländern steht es frei, die Pflanzen anzubauen, falls sie dabei jemand unterstützt. Die Pflanzen müssen erst gekauft werden.