Familie: Ceiba pentandra
Bezeichnung: Bombax pentandrum L.; Eriodendron anfractuosum
Native Bezeichnung: Ceibo

Ein mystischer Zauberbaum der Paleros, der Baumschamanen. Der 60 Meter hohe Urwaldriese stellt für die Regenwald Bewohner die Verbindung von Himmel und Erde dar. Manche Baumschamanen haben unter diesem Medizinbaum jahrelang ihre spirituelle Diät gemacht, um besondere Zauberkräfte und Unsterblichkeit zu erlangen. Der Rinde werden grosse Heilkräfte, zugeschrieben. Sie wirkt unter anderem harntreibend, entkrampfend, wundstillend und wird von den Curanderos bei Durchfall und Darmerkrankungen eingesetzt.

Kennzeichnend für den Medizinbaum sind die schmalen mehrere Meter den Baum emporreichenden Brettwurzeln und die kräftigen kegelförmigen Stacheln an jüngeren Bäumen. Sein Durchmesser erreicht 3 Meter. Das Holz ist sehr leicht und wenig dauerhaft. Ein erwachsener Baum trägt etwa 1500 bis 2000 Samenkapseln. Ein westlicher Blick auf die verhängnisvolle Nutzung: Aus 200 Kapseln sind 1 kg Fasern zu gewinnern, die als Füllstoff für Matratzen genützt werden und vor nicht so langer Zeit auch als Füllstoff für Rettungsringe und Schwimmwesten Einsatz fanden. Aus diesen Samen werden auch elastische, wasserabweisende Fasern zur Schalldämpfung, Isolierung gewonnen. Der Baum wurde inzwischen erfolgreich in verschiedene asiatischen Ländern eingeführt, angepflanzt und im grossen Stil genutzt. In seiner Heimat im peruanischen Amazonasgebiet selbst entstanden 1975 Sperrholzwerke, die leider ausschliesslich auf die Nutzung der natürlichen Ceiba-Vorkommen ausgerichtet waren. Bereits 1983 hatte dies zum fast völligen verschwinden der Baumart geführt und die Plattenwerke mussten schliessen. (Gentry,A.H.; Vasquez,R.; 1988: Where have all the Ceibas gone? A case history of mismanagement of a tropical forest recource.)