Lat.: Bixa orellana
Fam.: Bixaceae
Nativer Name: Achiote

Medizingarten Don Pedros

Medizingarten Don Pedros

Achiotte ist ein wunderschöner strauchartiger Baum, der fünf bis zehn Meter hoch wird. Seine prächtigen weissen bis rosa färbigen Blüten werden 5-7 cm gross. Als Frucht wird eine rundlich stachelige Kapsel gebildet, die bei Reife eine rötliche Farbe annimmt und in zwei Teile aufspringt. Die Samen werden von einem scharlachroten fleischigen Arillus bedeckt.

Der Achiottebaum ist seit unbekannten Zeiten für die Waldbewohner am Amazonas ein beliebter Medizinbaum. Bei den Chinantee Indios wird Achiotte zur Verhinderung der Narbenbildung verwendet. Die Wurzelrinde findet ebenso medizinischen Einsatz. Umschläge der Blätter werden zur Heilung von Schnittwunden angewendet. (Lipp, F.J., 1971; Ethnobotany of Chinantee Indians) Die Blätter (Absud) werden jedoch auch bei Fieber und Hepatitis angewendet. Curandero empfehlen für Achiotteblätter-Tees zwei bis drei Tassen täglich. Ihre empfohlene Menge des Samenpulvers sind 5 – 20 mg täglich. Die allgemeine Anwendung für Achiottepulver liegt bei infektiösen Beschwerden im Urogenitalbereich, bei Prostataleiden und als Aphrodisiacum. Das rote Pigment wird durch Einweichen und Kochen aus den Samen extrahiert und als Körper- und Gesichtsbemalung, zum Färben von Fasern, Keramik, Masken und auch als Gelsenschutz verwendet. Weniger bekannt ist die Verwendung von Achiotte zu Rotfärben der Hände um Energien rein zu halten. Beliebt bei spirituell achtsamen Menschen die mit Händen heilen.

Westliche Geschichte des Medizinbaumes:

Diese färbende Substanz machte Achiotte bei den portugisischen Eroberern schnell besonders begehrt. In Brasilien führte dies lange Zeit zur Zwangsarbeit von Indios, die gezwungen wurden ausschliesslich Achiotte anzubauen. Der Farbstoff (60-80% Carotine) ist ungiftig und auch geschmacksfrei. Es wurden und werden noch verschiedentlich damit Käserinden, Limonaden Kosmetika und Seifen eingefärbt. Seit langem wird die Baumart in verschiedenen asiatischen Ländern im grossen Stil kultiviert. Diese aus dem Amazonas stammende Pflanze ist eines der bekanntesten Beispiele aus der Palette der Regenwald-Farbstofflieferanten. In Europa und den USA bildet Brixa die Basis für den am häufigsten eingesetzten Lebensmittelfarbstoff E106(B). Die zum Färben von Käse, Margarine und Butter verwendete Pflanze könnte potentiell gut nachhaltig genutzt werden – wird aber vor allem auf Plantagen in Kenia, Tansania und Indien kultiviert. Gesichert ist die Verwendung als Farbstoff in Peru vor bereits 6000 Jahren zum Färben von Textilien.